Zittau

„Die Reiche“ unter Sachsens Städten

Zittau ist als Stadt ebenso einzigartig wie seine Lage. Am Zusammenfluss von Lausitzer Neiße und Mandau gelegen und seit jeher umgeben von malerischen Berg- und Hügellandschaften der südöstlichen Oberlausitz eröffneten sich der Stadt weite Horizonte. In Zittau begegnen sich Geschichte und Gegenwart immer wieder neu. Ob Kultur und Freizeit, Tourismus und Natur – das heutige Leben in Zittau hat in jeder Hinsicht so einiges zu bieten. Jedes Jahr locken spektakuläre Events oder kulturelle Attraktionen Touristen und Gäste an. So taucht Zittau beispielsweise jährlich am Abend vor Christi Himmelfahrt beim Spectaculum Citaviae tief in die Historie ein und verwandelt das Stadtzentrum in eine mittelalterliche Kulisse. Neben diesem Spektakel gibt es eine ganze Reihe von Festen und Veranstaltungen, die der Stadt einen besonderen Rhythmus, Schwung oder eine besinnliche Zeit verleihen. Ob traditionelles Stadtfest, Kultur-, Vorlese- und Filmnächte, Weihnachtsmarkt und Adventsmarkt St. Johannis, regionale Märkte mit Produkten aus der Euroregion Neiße oder das Lichterfest – Zittau erstrahlt stets in einem besonderen Licht.

Baukunst und Fastentuch: Zeichen der Epoche

Zittaus Geschichte ist genauso wechselhaft wie die der gesamten Region. Erst wichtige Stadt im so genannten Sechsstädtebund wurde Zittau immer mehr zu einem wichtigen Handels- und Marktzentrum der Oberlausitz und zählt auch heute noch als „Entdeckerstadt“ zu ihren meistbesuchten Zentren. Nach dem 30jährigen Krieg wurde Zittau Sachsen zugeschlagen und kam wirtschaftlich vor allem durch Leinenhandel, Brauerei- und Tuchmacherwesen zu Wohlstand. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts bekam das städtebauliche Ensemble mit dem Barock seine wichtigste Note, die sich unter anderen in den üppigen Bürgerhäusern und in aufwendig gestalteten Portalen zeigt. Dieser Reichtum an barocker Baukunst machte Zittau erneut über die Grenzen der Oberlausitz hinaus berühmt. Die Stadt hatte nunmehr für die kommenden Zeiten ihr Gesicht und ihre Gestalt gefunden. Fortan galt Zittau als „die Reiche“ unter den sächsischen Städten.

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Großes Zittauer Fastentuch von 1472 in Zittau

Auch das berühmte Große Zittauer Fastentuch zeugt vom Wohlstand früherer Jahre. 1472 vermutlich von einem Franziskaner erschaffen, zählt es zu den wertvollsten noch erhaltenen Kunstwerken dieser Epoche. Auf 56 Quadratmetern Leinentuch dokumentiert es in 90 Bildern Darstellungen aus der christlichen Historie, gemalt in Tempera. Mitte der 1990er Jahre wurde es dank einer Schweizer Stiftung restauriert und wird seitdem in der größten Museumsvitrine der Welt in der Kirche zum Heiligen Kreuz präsentiert. Ein kleineres und jüngeres Fastentuch ist im Franziskanerkloster zu sehen.

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